10. bis 24. Okt. 2025 NO CAP-Ausstellung                       Vernissage am 10.10. um 18 Uhr in der Matthäuskirche 

24.10.2025

Auf Initiative unseres Mitgliedes Ines Buhofer regten wir  bei der Reformierten Kirche Stadt Luzern, Pfr. Verena Sollberger, die Fotoausstellung NO CAP an. Danke an alle, die die Ausstellung ermöglichten.

12. Oktober 2025  in der Lukaskirche,         
         
Gottesdienst zu Erntedank im Rahmen der 
       
NO CAP-Ausstellung, Pfarrerin Verena Sollberger

13. Oktober 2025   Film im Stadtkino
        als Begleitprogramm zu NO CAP

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Das Neue Evangelium" von Milo Rau,
          https://www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion/das-neue-evangelium-was-sehen-sie-in-jesus-milo-rau

NO CAP- Leben in Würde auch bei der Tomatenernte

Die Lebens- und Arbeitsbedingungen der migrantischen Feldarbeiter in den Plantagen Süditaliens sind unmenschlich: keine ordentlichen Unterkünfte, kein Wasser, kein Licht, keine sanitären Anlagen, keine medizinische Hilfe. Yvan Sagnet war einer dieser Feldarbeiter. Er kam als Student in die Tomatenplantagen und erfuhr die sklavenähnlichen Zustände am eigenen Leib und beschloss, mit den Möglichkeiten, die ihm zur Verfügung standen etwas dagegen zu unternehmen. Alle Arbeitenden waren abhängig von den sogenannten Caporali, den ausbeuterischen Arbeitsvermittlern. So begann Sagnet Streiks zu organisieren und versuchte, Veränderungen in Gang zu bringen. Aus seinem Engagement ist der Verein NO CAP entstanden. NO CAP setzt sich dafür ein, dass die Arbeitenden unter menschenwürdigen Bedingungen leben und arbeiten können.
Die Fotografin Ursula Markus hielt ihre Eindrücke in Bildern fest. Daraus ist eine Ausstellung entstanden, die vom 10.-24. Oktober in der Matthäuskirche zu besichtigen ist. 

Die Fotoausstellung entstand auf einer Gruppenreise nach Süditalien in die Tomatenplantagen mit einem schockierenden ersten Eindruck: «Kaum ausgestiegen aus dem Car lief uns eine laut schreiende Frau entgegen, verfolgt von einem mit einer zerschlagenen Flasche bewaffneten Mann. Ivan Sagnet der Gründer von NO CAP lief ihr entgegen und beschützte sie vor dem Angriff.»

Wir müssen uns um das Leben von Migranten in Süditalien kümmern! Die Migranten, die die Tomaten in sklavenähnlicher Arbeit auf den Tomatenfeldern für wenig Lohn ernten, landen auch auf unseren Tellern. Die Organisation NO CAP ist gegründet worden, um die Gewalt und das Unrecht, die die Tomatenpflücker bei ihrer Arbeit in Kauf nehmen müssen, zu bekämpfen. Die Klimagrosseltern in Luzern haben dieses Thema aufgegriffen um auf NO CAP hinzuweisen und zu erreichen, dass die NO CAP-Produkte auch in Luzern angeboten werden: fragen sie in Lebensmittelläden, auch Migros und coop nach den NO CAP-Produkten.

- In einem Gottesdienst in der Lukaskirche hat Pfarrerin Verena Sollberger statt einer Predigt vom Leben und der Arbeit der Tomatenpflücker erzählt und deren Schicksal der Gemeinde nähergebracht. Der Gottesdienst wurde mit stimmungsvoller Klaviermusik untermalt.

- Die Ausstellung in der Matthäuskirche dokumentierte mit eindrücklichen Aufnahmen die Arbeit und das Leben der Tomatenpflücker. Die Fotografin Ursula Markus führte an der Vernissage durch die Ausstellung und erklärte, dass sie teilweise einem Fotoverbot unterlag und der Zutritt durch die unerträgliche «Wohnzone» der Arbeiter:innen verboten war.

- Der Film « das neue Evangelium» von Milo Rau 2020 hat mit Ivan Sagnet als Jesus, dem Gründer von NO CAP die Verbindung zur Passionsgeschichte Jesu hergestellt. 

Yvan Sagnet spielt die Jesus-Figur in Milo Raus Film «Das neue Evangelium». Er spielt und ist zugleich ein Sozialrevolutionär und Widerstandskämpfer, der gegen die ausbeuterischen Verhältnisse auf den italienischen Tomatenfeldern kämpft. 
https://www.die-deutsche-buehne.de/aktuelles/filmkritik-milo-raus-das-neue-evangelium/